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03.04.2020
Information

I. Abgrenzung:
Wird Schadensersatz neben oder statt der Leistung geltend gemacht?
Zum Finden der richtigen Anspruchsgrundlage muss man prüfen, ob der geltend gemachte Schaden bei hypothetisch angenommener rechtzeitiger Nacherfüllung entfällt oder nicht?
Wenn ja: handelt es sich um einen Schadensersatzanspruch 
statt der Leistung
Wenn nein: handelt es sich um einen Schadensersatzanspruch 
neben der Leistung.


 II. Schadensersatz neben der Leistung
1. Anspruchsgrundlage § 280 I BGB 
2. Text: 
§ 280 BGB Schadensersatz wegen Pflichtverletzung

(1) 1Verletzt der Schuldner eine Pflicht aus dem Schuldverhältnis, so kann der Gläubiger Ersatz des hierdurch entstehenden Schadens verlangen. 
2Dies gilt nicht, wenn der Schuldner die Pflichtverletzung nicht zu vertreten hat.

(2) Schadensersatz wegen Verzögerung der Leistung kann der Gläubiger nur unter der zusätzlichen Voraussetzung des § 286 verlangen.

(3) Schadensersatz statt der Leistung kann der Gläubiger nur unter den zusätzlichen Voraussetzungen des § 281 , des § 282 oder des § 283 verlangen.

3. Anspruchsvoraussetzungen 
a) bei § 280 I BGB:
-Schuldverhältnis
- Pflichtverletzung (Schutzpflicht, Schlechtleistung u.a.)
- Vertretenmüssen
- Vorsatz und Fahrlässigkeit: § 276 BGB 
- Vermutung des Vertretenmüssens: § 280 I 2 BGB

b) bei §§ 280 I, II, 286 BGB
- Schuldverhältnis
- Fälliger und durchsetzbarer Anspruch
- Mahnung bzw. Entbehrlichkeit (§ 286 II)
- Nichtleistung 
- Vertretenmüssen, § 286 IV BGB

4.  Rechtsfolgen: 
- einfacher Schadensersatz, §§ 249 ff BGB

– Ersatz des Verzugsschadens /Verzögerungsschadens, §§ 280 I, II, 286 BGB 
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III. Schadensersatz statt der Leistung (5 Alternativen)

  1. Nichtleistung: §§ 280 I, III, 281 I Alt. 1 BGB 
    a) Schuldverhältnis
    b) Nichtleistung (§ 281 I Alt. 1)
    c) fällige und durchsetzbare Leistungspflicht (mögliche Verletzung)
    d) Erfolglose Fristsetzung oder Entbehrlichkeit (§ 281 II BGB)
    e) Vertretenmüssen, § 280 I BGB
  2. Schlechtleistung: §§ 280 I, III, 281 I Alt. 2 BGB 
  3. Schutzpflichtverletzung: §§ 280 I, III, 282 BGB 
  4. Anfängliche Unmöglichkeit: § 311 a II Alt.1 BGB 
    a) Schuldverhältnis (wirksamer Vertrag)
    b) Anfängliche Unmöglichkeit nach § 275 I – III BGB 
    c) Positive Kenntnis (o. Kennenmüssen vom Leistungshindernis bei Vertragsschluss, § 311a II 2 BGB)
  5. Nachträgliche Unmöglichkeit: §§ 280 I, III, 283 BGB
    a) Schuldverhältnis
    b) Nachträgliche Unmöglichkeit nach § 275 I – III BGB 
    c) Vertretenmüssen, § 280 I BGB 
    d) Vorsatz bzw. Fahrlässigkeit (vgl. § 276 I BGB)

 

    Rechtsfolge: Ersatz des Schadens, §§ 249 ff. BGB

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Verfasser: Hermann Kulzer
 
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