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01.07.2011 Insolvenzen gab es schon in der Geschichte
Information Zur Geschichte von Krisen und Insolvenzen

1. Konkurs der Welser (1614) durch Staatsbankrotte

Die Welser waren eine vermögende Familie mit Hauptsitz in Augsburg. Die Familie stammte vermutlich aus Italien. Die Welser handelten hauptsächlich mit Baumwolle, Barchent und waren im sächsischen Bergbau tätig. Später waren neben dem traditionellen Warenhandel auch zunehmend das Darlehens- und Kreditgeschäft Geschäftsgegenstand. Das Unternehmen erreichte seine größte wirtschaftliche Bedeutung mit der Intensivierung der Kreditgeschäfte. Das Ende des Unternehmens war 1614. Die Welser verloren große Summen durch die Staatsbankrotte von Spanien und Frankreich und die geschäftliche Fehlentscheidungen von Matthäus Welser der als Reichspfennigmeister dem Kaiser große Geldmengen über die Gesellschaft beschaffte und dabei zunehmend deren finanziellen Möglichkeiten überspannte.

2. Die Tulpenmanie von 1637

Der erste geschichtlich erwähnte Weltwirtschaftskrise und Börsencrash ging von der damaligen Weltmacht Holland aus und wurde die „große Tulpenmanie“ genannt. Holland war der Weltmarktbeherrscher für den Tulpenhandel und für Tulpenzwiebeln. In Holland wurde schon damals auf Termin mit den asiatischen Importpflanzen spekuliert. Die Preise stiegen vor dem Crash astronomisch auf bis zu (umgerechnet)10.000 Euro pro Tulpenzwiebel mit besonders gutem Aussehen und möglichst seltener Farbzeichnung. Tausende hatten ihr Vermögen in Tulpenzwiebeln investiert- vom Grafen bis zum einfachen Handwerker. Viele glaubten daran, dass diese Preissteigerung immer anhält. Höchstpreise für eine einzelne Tulpenzwiebel stellten das 40- fache des Jahreseinkommens eines Zimmermannes dar. Dann stiegen immer mehr aus und wollten sich ihre Gewinne sichern. Es entstand eine Verkaufspanik. Am 05.02.1637 brachen innerhalb kürzester Zeit die Kurse für Tulpenzwiebel um über 90 % ein. Der Absturz der Preise stürzte viele Spekulanten und Kaufleute in den Konkurs. Auch Künstler spekulierten, profitierten und stürzten. Das bekannteste Opfer damals war der Maler Rembrandt, der in Konkurs fiel. Sein Haus wurde versteigert. Nach diesem Crash folgte eine Depression der Wirtschaft und riss große Teile von Hollands Wirtschaft in die Tiefe. Das goldene Zeitalter von Holland verblasste.

3. Konjunkturkrise 2009

Die Konjunkturkrise hat Deutschland 2009 den stärksten Anstieg an Firmenpleiten seit 2002 beschert. Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform ermittelte in 2009 einen Anstieg im Vergleich zu 2008 um 17 % auf 35.000 Insolvenzen,. Die Steigerungen betrugen in Sachsen: plus 9,3 %, Bayern: plus 3,4 %, Thüringen: plus 10,9 %, Hessen: plus 18,2 %. Gründe waren der Vertrauensschwund, Wegfall der Aufträge, Dominoeffekt, Unterkapitalisierung oder Banken prolongierten die Darlehn nicht oder kündigten. Auch Traditionsbetriebe gerieten in die Krise. 510.000 Arbeitsplätze waren durch Insolvenzen betroffen. Neben der Zahl der Firmeninsolvenzen stiegen auch die Verbraucherinsolvenzen um 50 % steigen auf 145.000 Fälle.
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Verfasser: Kulzer MBA Fachanwalt für Insolvenzrecht
 
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