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12.12.2023 Finanzierungen in schwierigen Zeiten
Information

Nachfolgend einige Ausführungen zu den Kategorien der Finanzierung, den Herausforderungen für viele Unternehmen und Möglichkeiten des Schutzes.

Manche Unternehmer wollen immer positiv in die Zukunft blicken- das ist grundsätzlich gut. manche vergessen aber, dass ohne ein Risikomanagement keine nachhaltige Sicherheit erlangt werden kann.

Besser daher vorher einmal checken: Was passiert, wenn .....
Das sollte man auch nicht im stillen Kämmerchen machen, sondern mit einem Experten- zum Beispiel einem Fachanwalt für Insolvenzrecht und Fachanwalt für Handels- und Gesellschaftsrecht, mit dem man checkt, wie man als Unternehmer dasteht, wenn ein bestimmtes Szenario eintritt.

I. Kategorien der Finanzierung

Es gibt vier Kategorien, die sich nach der Herkunft und der Art des Kapitals unterscheiden.
Die Wahl der passenden Finanzierungsart hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem Finanzierungsziel, dem Finanzierungsbedarf, der Finanzierungsstruktur, der Bonität, der Liquidität, der Rentabilität, dem Risiko und den Marktbedingungen. Es gibt keine allgemeingültige Regel, welche Finanzierungsart die beste ist, sondern es muss eine individuelle Entscheidung getroffen werden, die die Vor- und Nachteile jeder Option abwägt.

  • Außenfinanzierung: Das Kapital kommt von externen Quellen, wie z.B. Banken, Investoren, Lieferanten oder Kunden. Beispiele sind Kredite, Anleihen, Aktien, Leasing oder Factoring.
  • Innenfinanzierung: Das Kapital kommt aus dem eigenen Unternehmen, wie z.B. aus Gewinnen, Abschreibungen, Vermögensumschichtungen oder Rückstellungen.
  • Eigenfinanzierung: Das Kapital erhöht das Eigenkapital des Unternehmens, d.h. die Anteile der Eigentümer. Beispiele sind Einlagen, Gewinnthesaurierung, Beteiligungen oder Crowdfunding.
  • Fremdfinanzierung: Das Kapital erhöht das Fremdkapital des Unternehmens, d.h. die Verbindlichkeiten gegenüber Dritten. Beispiele sind Darlehen, Anleihen, Lieferantenkredite oder Leasing.
II.  Finanzierung in schwierigen Zeiten

Die Finanzierung ist für jedes Unternehmen ein wichtiger Faktor, um wettbewerbsfähig und zukunftsfähig zu bleiben. Doch in schwierigen Zeiten wie der aktuellen, die von Inflation, Zinswende, Energiekrise und geopolitischen Spannungen geprägt ist, wird die Finanzierung zu einer großen Herausforderung. 
Wie können Unternehmen in dieser Situation die richtigen Finanzierungsentscheidungen treffen und ihre Liquidität sichern? 


1. Herausforderungen

Die aktuelle wirtschaftliche Lage stellt viele Unternehmen vor enorme Herausforderungen, die ihre Finanzierung beeinflussen. Hier sind einige der wichtigsten:
  • Energiebeschaffung und -kosten: Die Energiepreise sind in den letzten Monaten stark gestiegen, was die Kosten für Produktion, Transport und Logistik erhöht. Die Energiekrise ist teilweise auf den Krieg in der Ukraine zurückzuführen, der die Versorgung mit Erdgas aus Russland gefährdet. Die Unternehmen müssen daher nach alternativen Energiequellen suchen oder ihre Energieeffizienz verbessern, um die Kosten zu senken. 
  • Fachkräftemangel: Der Fachkräftemangel ist ein langfristiges Problem, das durch die Corona-Pandemie und die Große Resignation noch verschärft wurde. Viele qualifizierte Mitarbeiter haben den Arbeitsmarkt verlassen oder sind unzufrieden mit ihren Arbeitsbedingungen. Die Unternehmen müssen daher mehr Anstrengungen unternehmen, um Fachkräfte zu rekrutieren, zu binden und zu motivieren, was zusätzliche Investitionen in Personal, Ausbildung und Arbeitsumfeld erfordert. 
  • Rohstoffpreise und -knappheit: Die Rohstoffpreise sind ebenfalls gestiegen, was die Beschaffungskosten für Unternehmen erhöht. Die Rohstoffknappheit ist auf verschiedene Faktoren zurückzuführen, wie z.B. die hohe Nachfrage aus China, die geopolitischen Spannungen, die Umweltauflagen und die Lieferkettenprobleme. Die Unternehmen müssen daher ihre Lagerbestände optimieren, alternative Lieferanten suchen oder ihre Produkte anpassen, um weniger abhängig von knappen Rohstoffen zu sein.
  • Lieferketten: Die Lieferketten sind durch die Corona-Pandemie, den Krieg in der Ukraine, den Brexit, den Suezkanal-Stau und andere Ereignisse gestört worden, was zu Verzögerungen, Qualitätsmängeln und Preiserhöhungen geführt hat. Die Unternehmen müssen daher ihre Lieferketten resilienter machen, indem sie mehr Flexibilität, Transparenz und Diversifizierung einbauen, um auf unvorhergesehene Störungen reagieren zu können.
  • Transformation zu einem nachhaltigen Unternehmen: Die Nachhaltigkeit ist zu einem wichtigen Faktor für den Erfolg eines Unternehmens geworden, sowohl aus gesellschaftlicher als auch aus wirtschaftlicher Sicht. Die Kunden, die Investoren, die Mitarbeiter und die Regulierungsbehörden erwarten von den Unternehmen, dass sie ihre ökologischen und sozialen Auswirkungen reduzieren und positive Beiträge zu den globalen Zielen leisten. Die Unternehmen müssen daher ihre Strategie, ihre Prozesse, ihre Produkte und ihre Berichterstattung an die Nachhaltigkeits-anforderungen anpassen, was Investitionen, Innovationen und Veränderungen erfordert.

2. Wie Unternehmen sich schützen und gut durch die Krise kommen können

Angesichts dieser Herausforderungen müssen die Unternehmen ihre Finanzierung überdenken und anpassen, um ihre Liquidität zu sichern, ihre Kosten zu senken, ihre Risiken zu minimieren und ihre Chancen zu nutzen.

Prüfen Sie Ihrer Finanzierungsart auf Störpotenziale: 
Was passiert, wenn eine Kündigung erfolgt oder neue Sicherheiten verlangt werden?

Wie bereits erwähnt, gibt es verschiedene Finanzierungsarten, die sich nach der Herkunft und der Art des Kapitals unterscheiden.
Jede Finanzierungsart hat Vor- und Nachteile, die Sie abwägen müssen, bevor Sie eine Entscheidung treffen. Zum Beispiel sind Außenfinanzierungen oft leichter zu beschaffen, aber teurer und an Bedingungen geknüpft, während Innenfinanzierungen oft günstiger und flexibler sind, aber die Eigenmittel reduzieren. Ebenso sind Eigenfinanzierungen oft attraktiver, weil sie die Eigenkapitalquote erhöhen und die Unabhängigkeit bewahren, aber sie sind auch schwerer zu bekommen und können die Gewinnverteilung beeinflussen, während Fremdfinanzierungen oft schneller und einfacher sind, aber die Verschuldung erhöhen und die Zinslast erhöhen. Die Wahl der passenden Finanzierungsart hängt von verschiedenen Faktoren ab, wie z.B. dem Finanzierungsziel, dem Finanzierungsbedarf, der Finanzierungsstruktur, der Bonität, der Liquidität, der Rentabilität, dem Risiko und den Marktbedingungen. Es gibt keine allgemeingültige Regel, welche Finanzierungsart die beste ist, sondern es muss eine individuelle Entscheidung getroffen werden, die die Vor- und Nachteile jeder Option abwägt.

Wichtig ist, zu verstehen, in welcher Höhe man in welchen Situationen haftet.
So habe ich Fälle erlebt, wo Gesellschafter davon ausgehen, dass sie nur beschränkt persönlich haften für bestimmte Darlehn- zB bei Mezzanine-Kapital. Als es später Schwierigkeiten mit der Rückzahlung gab,  waren sie überrascht, dass der Kapitalgeber den gesamten Anspruch gegen alle Gesellschafter persönlich geltend gemacht hat.

Der Steuerberater glaubte, die Haftung sei auf einen Garantiebetrag beschränkt. Der Steuerberater ist aber kein Rechtsanwalt.
Die Auskunft von dem Steuerberater  war so nicht richtig. Der Gesellschafter haftet in diesem benannten Fall in voller Höhe.

Bei Abschluss des Vertrags waren den Gesellschaftern die Haftungsgefahren gar nicht klar.

Wenn Sie besser verstehen wollen, was Sie unterzeichnen sollen und rechtliche Unterstützung brauchen, kann ich Sie gerne unterstützen.

Hermann Kulzer MBA
Fachanwalt
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Verfasser: Hermann Kulzer

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